von Julia Grammel
 
Sie zitieren im oben genannten Artikel die SPD und ihre Berichterstattung erweckt den Eindruck, nur diese habe sich für eine weitere Grundschule im Stadtbezirk Ahlem-Badenstedt-Davenstedt stark gemacht. Das stimmt so nicht. Der gesamte Stadtbezirksrat setzt sich schon seit Jahren für eine weitere Grundschule ein. Viele Anfragen und Anträge belegen dies. So forderte DIE LINKE 2017 mit
einem Antrag für den Bau einer neuen Grundschule die Einstellung von Finanzmitteln in den Haushalt 2018/2019 (siehe
Drucksache Nr.15-2480/2017) 2019 forderte ich die Wiederbelegung des Schulzentrums in der Petit-Couronne-Straße mit einer Grundschule (siehe Drucksache Nr.15-1166/2019).
 
Auch stand der gesamte Stadtbezirksrat im ständigen Austausch mit dem Fachbereich Schule (siehe Protokoll derStadtbezirksratssitzung vom 21.9.2017, in der Herr Ziegler vom Fachbereich einen möglichen Neubau ablehnte). Die Verwaltung beantwortete die Forderungen nach einer neuen Schule mit einer Aufstockung durch mehrere Unterrichtscontainer an drei Grundschulen im Stadtbezirk.
 
Die schlechte Nachricht für Eltern: Der Beschluss des Ampelbündnisses im Rat sieht vorerst nur die Einstellung von Haushaltsmitteln vor. Damit befindet sich der Neubau ganz am Anfang der
Planungsphase. Kinder, die einmal den Neubau besuchen sollen, sind noch nicht geboren.

In der Ausgabe des STADT-ANZEIGER WEST vom 22.10.20 ist ein Artikel zu der sogenannten "Trinkerszene" an der Stadtbahnhaltestelle Eichenfeldstraße zu lesen. Dieser Artikel geht auf einen Antrag der CDU Fraktion im Stadtbezirksrat Ahlem-Badenstedt-Davenstedt im Juni ein.

Julia Grammel (DIE LINKE.)  wird dort mit folgenden Worten zitiert: "Ich finde den Antrag der CDU schäbig. Es schändlich, von einer Trinkerszene zu sprechen." Dem Obdachlosen, wird das Dach genommen. Der Antrag von Julia Grammel Straßensozialarbeiter im Stadtbezirk einzusetzten wurde von der Verwaltung abgelehnt. 

Das Problem werde mit dem Auflösen der Szene aber nicht gelöst, sondern nur verschoben betonte Rene Rosenzweig von den Grünen.

 

Zum Artikel geht es hier

 

Wie oft denken wir an unser Bett? Wohl eher selten. Für viele Menschen ist ein eigenes Bett keine Selbstverständlichkeit. Die Zahl obdachloser Menschen in Hannover steigt stetig. Über 450 von ihnen müssen auf der Straße leben und schlafen. Annähernd 5000 sind ohne Wohnung. Wohnungslose kommen zum Teil bei Freunden oder Verwandten unter. Das Problem ist schon lange keine reine Männersache mehr. In beiden Gruppen ist der Anteil von Frauen in den letzten Jahren stark gestiegen. Problematisch, wenn Frauen gezwungen sind, Beziehungen einzugehen, die sie mit eigenem Bett nicht eingehen müßten. Auch kann das Leben auf der Straße in den Wintermonaten lebensbedrohlich sein. Im letzten Winter sind Obdachlose in Hannover erfroren.

 

Für mich ein Grund, einen Antrag zu stellen (Drucksache Nr. 15-3020/2019 der Landeshauptstadt Hannover), der die Öffnung der Flüchtlings- und Obdachlosenunterkünfte in Frostnächten im Stadtbezirk für Obdachlose forderte, die sich ständig in Ahlem, Badenstedt und Davenstedt aufhalten. In der Bezirksratssitzung vom 5. Dezember 2019 fand mein Antrag die Zustimmung aller politischen Vertreter*innen des Bezirksrates. Der Fachbereich für Unterbringung der Stadt Hannover reagierte schnell. Seit dem 23.12.19 stehen 30 Notschlafplätze in Ahlem (Ahlemer Holz) für Obdachlose zur Verfügung. Die kostenlose Aufnahme ist dort ohne Anmeldung und ohne Vorsprache möglich. „Danke für das Bett“, so ein Betroffener im Stadtbezirk über die Wintermaßnahme. Notschlafplätze lösen das Problem der Obdachlosigkeit aber nicht. Notunterkünfte ohne Privatsphäre mit den bekannten Problemen wie Alkohol- oder Drogensucht, Diebstähle und psychische Erkrankungen der Hilfesuchenden werden meist gemieden und nur aufgesucht, wenn es gar nicht mehr anders geht, in Notfällen eben. Wer einmal aus dem System fällt hat fast keine echte Chance, den Weg wieder zurückzufinden. Betroffene brauchen Unterstützung und vor allem Empathie. „Ihr sprecht über uns, aber nicht mit uns“, ein oft zitierter Satz von Obdachlosen. Eine respektvolle Betreuung und ein eigenes Zuhause sind Garanten für eine Rückkehr in die Gesellschaft.

 

Julia Grammel für die Linke. Stadtteilgruppe West

von Julia Grammel

 

In seiner Sitzung vom 6.2.20 hat sich der Bezirksrat einstimmig für die Pflanzung von Bäumen in der Lenther Str. ausgesprochen, siehe mein Antrag Drucksache 15-0097/2020 der Landeshauptstadt Hannover. Auf dem ehemaligen Radweg zwischen Siegfriedweg und Rüdigerweg werden Bäume, wenn die Verwaltung der Stadt Hannover dem Antrag folgt, nicht nur die kahle Trostlosigkeit beseitigen, sondern zukünftig auch als Schattenspender dienen. Die Lenther Str. heizt sich in den Sommermonaten in diesem Bereich besonders auf, weil Bäume, die für Abkühlung sorgen, fehlen. Die Finanzierung erfolgt durch das 1000 Bäume Programm, das wieder neu aufgelegt wurde und noch Mittel für Bäume bereithält.

Auch habe ich den Bezirksrat für den Einsatz von Straßensozialarbeiter*innen in unserem Stadtbezirk gewinnen können, siehe Drucksache 15-0098/2020 der Landeshauptstadt Hannover. Die Schere zwischen Arm und Reich, Gewinner*innen und Verlierer*innen wird in unserer Gesellschaft größer. Viele Menschen fühlen sich einfach „abgehängt“. Auch im Stadtbezirk nehmen wir diese Entwicklung auf öffentlichen Plätzen wahr. Gezielte Straßensozialarbeit hilft den Menschen adäquat, weil sie über Hilfsangebote und Kontaktadressen unbürokratisch vor Ort informiert. Der von der Stadt Hannover eingesetzte Ordnungsdienst hat nicht die Aufgabe, Menschen in prekären Lebenslagen auf der Straße zu helfen und zu beraten. Auch steigt die Zahl der Menschen, die auf der Straße leben müssen stetig. In der Innenstadt ist das Problem sehr sichtbar. Das nicht „optisch entsprechende“ Erscheinungsbild wurde zum Teil durch Vertreibung aus dem City Kern gelöst und in andere Stadtbezirke verlagert. Damit wird der Einsatz von Straßensozialarbeit in den Stadtteilen notwendig. Die Stadt Hannover setzt bislang ambulante Sozialarbeiter*innen nur im Innenstadtbereich ein.

 

von Julia Grammel
 
So lautet der Titel einer Analyse, die die Landeshauptstadt Hannover im September veröffentlicht hat und die in der letzten Bezirksratssitzung von einem Vertreter der Verwaltung präsentiert wurde.
 
Hinter der Analyse verbirgt sich der Wunsch, unseren Stadtbezirk für die Zukunft vorzubereiten. Wie sieht unser Quartier 2030 aus? Ist es für die Zukunft schon gerüstet oder muss nachgebessert werden.? Anhand unterschiedlicher Themenfelder aus dem Bereich Wohnen und Versorgung, Wirtschaft und Arbeit, Umwelt, Klima und Mobilität, Soziales, Bildung und Kultur und Stadtraum, Image und Identität haben sich die Stadtteile Ahlem, Badenstedt und Davenstedt einer Bestandsaufnahme unterzogen. Entscheidend war die öffentliche Beteiligung. Foren und Stadtteilspaziergänge boten Einwohner*innen und Interessierten die Möglichkeit, sich aktiv an dieser Ist-Aufnahme zu beteiligen. Einen Spaziergang habe ich begleitet. Ich war überrascht wie stark sich die Menschen mit ihrem Stadtteil identifizierten und großes Interesse für ihr Quartier zeigten.
Die schriftliche Auswertung der öffentlichen Beteiligung durch Stadtplaner*innen bietet Vorschläge, Konzepte und Handlungsfelder für die Zukunft, die den Stadtbezirk „zukunftsfähig“ machen sollen, an. Es liegt nun an den Akteuren (Bezirksrat, Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover oder Wohnungsgesellschaften) Problemfelder aufzugreifen und entsprechende Maßnahmen durchzuführen. Ein Beispiel bietet der demographische Wandel im Stadtbezirk. Viele junge Familien zieht es in die westlichen Stadtteile. Betreuungs- und Schulplätze sind jetzt schon in nicht ausreichendem Maße vorhanden. Hier ist also akuter Handlungsbedarf notwendig. Viele Senior*innen wollen so lange wie möglich eigenständig leben. Hier kommen kleinteilige und barrierefreie Wohnungen oder Mehrgenerationenhäuser infrage. Sie erfüllen den Wunsch, bis ins hohe Alter selbstbestimmt zu leben. Wohnungsbaugesellschaften sind hier gefragt. Im Beteiligungsprozess fragten ältere Menschen nach Kleingärten, kleinere Areale als die üblichen, die leichter zu bewirtschaften sind. Die Lösung bieten barrierefreie Hochbeete, die gemeinsam leichter bepflanzt und versorgt werden können. Mit Unterstützung der Kleingartenvereine könnten die vielfach leeren Parzellen der Kolonien sinnvoll einer Nutzung zugeführt werden. Verbesserungen im Bereich der Mobilität tragen dem Klimawandel Rechnung. Der Ausbau von Radwegen, barrierefreier öffentlicher Nahverkehr mit kundenfreundlichem Fahrplan und sichere Fußwege gehören auch in einen modernen Stadtbezirk.
 
Weitere Informationen stehen unter www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Politik/Bürgerbeteiligung-Engagement/Mein Quartier 2030/Stadtbezirk Ahlem-Badenstedt-Davenstedt zur Verfügung.

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